Buchvorstellung & Diskussion – Antiziganismus früher und heute – Wahrnehmung und mediale Diffamierung

Buchvorstellung & Diskussion

Antiziganismus früher und heute – Wahrnehmung und mediale Diffamierung

 

Wo: Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Wann: 19.00 Uhr

Um Voranmeldung wird gebeten: info@romanity.de

Vor 50 Jahren fielen vier Schüsse in einem kleinen bayerischen Dorf. Keiner ging daneben. Die Bilanz war schauerlich: eine schwer verletzte Romni und eine tote Romni, die ein Kind im Leibe trug. Sie flohen bereits aus dem Bauernhof, in dem sie eingedrungen waren. Der Todesschütze kam vor Gericht glimpflich davon. Alle standen zu ihm: die Polizei, die Justiz, die katholische Kirche, überhaupt die ganze «anständige» Gesellschaft. Zahlreiche Kreisräte und Bürgermeister der CSU beteiligten sich ebenso an der Hilfsaktion wie ein Minister, der zusammen mit zwei Kollegen die Hand über den Täter hielt. Um die Opfer und ihre Angehörigen kümmerte sich niemand. Sie waren ja nur «Zigeuner», und sie blieben es, von Empathie bis heute keine Spur.

Hans Woller hat den Kriminalfall rekonstruiert und erzählt eine Geschichte voller Abgründe und rassistischer Ressentiments. Denn Fragen wie diese sind nach wie vor brandaktuell: Die Schüsse von Niederthann – könnten sie wieder fallen, wen würden sie diesmal treffen, und würde die Gesellschaft heute anders darauf reagieren als damals, als man den Täter zum Opfer erklärte und den Opfern mit ebenso kaltherziger wie herabsetzender Gehässigkeit begegnete?

Veranstalter:innen:

RomAnity e.V.

Migration macht Gesellschaft e.V.
Münchner Flüchtlingsrat e.V.

 

Verlag & Unterstütz von:

C.H.Beck Verlag